BERICHT. Im äußersten Westen ist man bisher trotz frühzeitiger Öffnungsschritte am besten durch die Pandemie gekommen.
Im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion hat es bisher österreichweit 117 Todesfälle pro 100.000 Einwohner gegeben. Wobei die Unterschiede nach Bundesländern extrem sind: Am einen Ende steht die Steiermark, wo sehr viele HeimbewohnerInnen betroffen waren, mit 166, am anderen Ende Vorarlberg mit 76 und damit nicht einmal halb so vielen.
Ausgerechnet Vorarlberg: Im Herbst wurden hier die meisten Infektionen gemessen an der Bevölkerung bestätigt, und zuletzt wurden in Folge von Öffnungen ab Mitte März noch einmal Inzidenzwerte von bis zu 250 ausgewiesen. Aktuell handelt es sich um ein Zehntel davon. Sprich: Das Land nähert sich dem bundesweiten Durchschnittswert von knapp 20 an.
These: Vorarlberg ist ein Beispiel dafür, dass eine Infektionswelle nicht zum Schlimmsten führen muss. Teststrategien mögen ebenso eine Rolle gespielt haben, wie Impfungen, Glück und grenzüberschreitende Entwicklungen: Im Mobilitätsraum Bodenseeregion, in dem täglich Tausende pendeln, sind die Entwicklungen trotz unterschiedlicher Maßnahmen nach Ländern und Staaten über einen längeren Zeitraum betrachtet sehr ähnlich. In jedem Fall gehört das studiert.
Die jüngste Infektionswelle führte in Vorarlberg zu keinem sichtbaren Anstieg der CoV-Todesfälle (siehe Grafik): Ab März wurden laut staatlicher Gesundheitsagentur AGES nie mehr als drei pro Woche ausgewiesen. Im vergangenen Herbst waren es bis zu 35.
Viel eher sichtbar ist diese Welle bei den Intensivpatientinnen: Hier waren im vergangenen Jahr in Spitzenzeiten mehr als 40 verzeichnet worden. In der zweiten März-Hälfte waren es weniger als fünf, ab Ende März jedoch wieder zehn bzw. an einem Tag 14.
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