ZAHLEN ZUM TAG. Die meisten Gäste des Landes sind im vergangenen Jahr aus der unmittelbaren Umgebung gekommen: Wien und Niederösterreich.
Der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) betreibt eigentümmliche Marktpflege im Zusammenhang mit der Coronakrise: Er möchte es Menschen, die mehr als 15 Kilometer entfernt vom Neusiedlersee wohnen, verbieten, dorthin zu kommen. Treffen tut das naturgemäß Wienerinnen und Wiener sehr stark, sie machen einen größeren Teil der Gäste aus, die in gewöhnlichen Zeiten verzeichnet werden.
Siehe Statistik Austria, Daten zur Ankunft von Reisenden, die zum Übernachten bleiben. 1,1 Millionen sind das im vergangenen Jahr gewesen. Relativ wenige also; Tirol verzeichnete über zehn Mal mehr. Doch zurück zum Burgenland-Tourismus: Die meisten inländischen Gäste kamen aus Wien; 233.988, um genau zu sein. Das sind sogar etwas mehr als aus dem Ausland insgesamt angereist sind (232.808). Knapp auf die Wiener folgten im Übrigen Niederösterreicher (228.757).
Eher gar nicht ins Burgenland kommen Österreicher, die so weit weg wohnen, dass sie von Doskozils Plänen möglicherweise gar nichts mitbekommen haben: Rund 31.000 Gäste kamen im vergangenen Jahr aus Salzburg, 20.000 aus Tirol und gerade einmal 7000 aus Vorarlberg.
Pikant: Ausgerechnet Rechtsaußen Norbert Hofer hat den Sozialdemokraten Doskozil in diesem Sinne kritisiert: Man könne Menschen nicht von einem Tourismusgebiet fernhalten und dann erwarten, dass sie nach der Coronavirus-Krise dankbar als Gäste wiederkämen, so der FPÖ-Chef.
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