ZAHLEN ZUM TAG. In Österreich scheitern Behandlungen weniger oft am Geld als in vielen anderen europäischen Ländern.
Österreich hat nach wie vor ein Gesundheitssystem, das praktisch allen Menschen offen steht. Diesen Eindruck vermitteln Eurostat-Daten für das vergangene Jahr: Bei 1,1 Prozent der ab 16-Jährigen, die eine medizinische Versorgung notwendig hatten, scheiterte eine solche, weil das nötige Geld fehlte, zu lange Wartelisten bestanden oder die Entfernung zu groß war. Bei Armutsgefährdeten belief sich der Anteil auf 1,7 Prozent.
Jeder Zehntelprozentpunkt ist einer zu viel, es könnten auch weniger sein: In Deutschland belaufen sich die Anteile beispielsweise auf 0,5 bzw. 0,6 Prozent, in Zypern gar nur auf 0,1 bzw. 0,5 Prozent.
Auffallend ist jedoch, dass es in Europa auch reichere Länder als Österreich gibt, in denen die Anteile höher sind: Norwegen und die Schweiz mit jeweils 1,4 bzw. 2,5 Prozent beispielsweise. Mit Abstand am höchsten sind sie jedoch in Griechenland: In der Gesamtbevölkerung handelt es sich hier um 16,7 und unter Armutsgefährdeten gar um 28,8 Prozent. Das ist mehr als jede:r Vierte.