Zerfranste Mitte

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BERICHT. Im Vergleich zu Deutschland sehen sich in Österreich weniger Menschen im Zentrum und etwas mehr links und vor allem rechts.

Traditionell ordnen sich sehr viele Menschen im politischen Links-Rechts-Spektrum der Mitte zu. Bei der jüngsten Eurobarometer-Erhebung im Auftrag des Europäischen Parlaments taten dies Befragte in Österreich jedoch weniger deutlich – und zwar auch im Vergleich zu Deutschland.

Bei der Fragestellung ging es darum, anzugeben, wo man sich auf einer Skala von eins, wie links, bis zehn, wie rechts, selbst sieht. In Österreich entfielen 22 Prozent auf fünf, in Deutschland 35 Prozent. Fasst man Mitte etwas breiter auf (zumal die Mitte hier genau genommen bei 5,5 liegt), also von vier bis sieben, beträgt der Anteil hierzulande 56 Prozent und in Deutschland 74 Prozent.

Umso mehr Menschen sehen sich in Österreich links oder rechts. Wobei: Sehr links (eins und zwei) tun es nur sieben Prozent, sehr rechts (neun und zehn) sechs Prozent. Beide Werte sind höher als in Deutschland, wo sie sechs Prozent (links) bzw. gar nur zwei Prozent (rechts) betragen.

Alles in allem könnte man von einer breiten Mitte hierzulande sprechen. Angemessener erscheint es jedoch, von einer zerfransten zu reden: Bei der „Sinus Milieu“-Studie hat das Meinungsforschungsinstitut „Integral“ festgestellt, dass sich die traditionelle Mitte auflöse. Daran anknüpfend entsteht der Eindruck, dass ein Teil eher nach links und ein anderer Teil eher nach rechts wandert.

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