Wer nicht wählt

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BERICHT. In Deutschland sind das eher Arbeiter und Personen mit einem niedrigen Einkommen.

Österreich weist eine ziemlich hohe Wahlbeteiligung auf. Bei der letzten Nationalratswahl belief sie sich auf 80 Prozent. Das darf jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass rund 1,3 Millionen Wahlberechtigte nicht wählten. Warum? Schwer zu sagen. Über diese Leute weiß man relativ wenig. In Deutschland gab es vor einigen Jahren eine Untersuchung der SPD-nahen Friedrich Ebert Stiftung. Ergebnis: Nicht-Wähler gehören eher sozial schwachen Gruppen an.

Man muss jedoch vorsichtig sein: Nicht-Wähler ist nicht gleich Nicht-Wähler. Gut die Hälft setzt laut der Studie nur gelegentlich aus. Dauer-Nichtwählern oder Wahlverweigerern zugerechnet wird gut ein Drittel.

In Deutschland sind das eher Männer, die im Osten leben, Arbeiter sind und über ein niedriges Haushaltsnettoeinkommen verfügen. Beispiel: Bei den Wählern leben neun Prozent in einem Haushalt mit eine Nettoeinkommen von weniger als 1000 Euro. Bei den Dauer-Nichtwählern sind es mit 20 Prozent doppelt so viele. Umgekehrt ist ihr Anteil bei den Haushaltsnettoeinkommen von über 3000 Euro nur etwa halb so hoch (22 Prozent).

Extrem groß auch dieser Unterschied: Jeder vierte Dauer-Nichtwähler ist Arbeiter. In der Wählerschaft ist das nur jeder zwölfte. Umgekehrt ist der Dauer-Nichtwähleranteil bei den Beamten sehr gering.

Wenig überraschend finden Dauer-Nichtwähler Demokratie eher schlecht und meinen auch eher, dass sie nicht funktioniert. Zwei Drittel engagieren sich in ihrer Freizeit in keinem Verein und in keiner anderen Organisation.

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