Was dahintersteckt

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ZAHLEN ZUM TAG. Sehr viele Menschen befürchten, dass sich ihr Lebensstandard in den kommenden Jahren verschlechtern wird. Das ist entscheidend für die politische Stimmungslage.

Dass die Mehrheitsverhältnisse sind, wie sie sind, hat nicht nur mit Stärken und Schwächen handelnder Personen zu tun, es ist auch darauf zurückzuführen: In weiten Teilen der Bevölkerung herrscht Pessimismus.

Bei einer Befragung, die das Sozialforschungsinstitut „Foresight“ (ehemals SORA) zweijährlich im Auftrag des Landes Tirol durchführt, geht es auch um Erwartungen an die Zukunft; und zwar in Bezug auf die Lebensqualität im Land. 2017 rechnete fast ein Drittel, 2019 und 2021 gut ein Viertel mit einer Verschlechterung. Zuletzt taten dies mit 53 Prozent mehr als die Hälfte. Nur noch zehn Prozent gingen von einer Verbesserung aus.

Bei einer Eurobarometer-Erhebung wurden heuer im Frühjahr 1010 Männer und Frauen in ganz Österreich gefragt, von welcher Entwicklung ihres persönlichen Lebensstandards in den kommenden fünf Jahren sie ausgehen. Politisch relevant erscheint hier der Anteil jener, die befürchten, dass er sinken wird. Begründung: Klassische Parteien und unter ihnen wiederum besonders regierende können eher nur dann erfolgreich sein, wenn sie überzeugend vermitteln, für Verbesserungen zu stehen. Gehen viele Menschen von gleichbleibenden oder sich verschlechternden Verhältnissen aus, gelingt ihnen das ganz offensichtlich nur bedingt. Da hat dann eine Partei wie die FPÖ ziemlich leichtes Spiel, die sagt, dass alles den Bach runtergehe, zumal angeblich nur Versager am Werk seien.

In Österreich erklärten alles in allem 32 Prozent der Befragten, dass ihr Lebensstandard sinken werde, dass er sich also verschlechtern werde. Bemerkenswert sind die Unterscheide: Bei all jenen, die über einen niedrige(re)n Bildungsabschluss nach formalen Kriterien verfügen oder die regelmäßig Zahlungsschwierigkeiten haben, sind es wesentlich mehr.

Bei all jenen, die sich selbst der Arbeiterklasse zuordnen, handelt es sich um 53 Prozent. (Nur vier Prozent von ihnen erwarten sich noch eine Verbesserung.) Auch in der unteren Mittelschicht sind es mit 43 Prozent weit überdurchschnittlich viele. Nur in der oberen Mittelschicht – und wohl auch darüber – rechnen weniger Menschen mit einem sinkenden Lebensstandard (14 Prozent) als mit einem steigenden (23 Prozent). Diese Gruppe ist jedoch klein. Zur Oberschicht zählt sich überhaupt nicht einmal ein Prozent der Befragten. Womit die Prozentwerte dafür auch nicht aussagekräftig sind.

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