„Wand“ auch bei Hospitalisierungen

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BERICHT. Gesundheitsminister Mückstein wagte die Prognose, dass Omikron von den Auswirkungen her milder sein werde. Großbritannien zeigt, dass das jedoch sehr relativ ist.

Man werde in den nächsten Wochen viel mehr Infektionen verzeichnen als in bisherigen Wellen, „aber die Auswirkungen werden milder“, erklärte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) auf einer Pressekonferenz am 6. Jänner. Der Begriff „mild“ ist unglücklich, um es vorsichtig zu formulieren. Die WHO spricht sich dagegen aus, ihn im Zusammenhang mit Omikron zu verwenden. Und auch auf der erwähnten Pressekonferenz ließen Aussagen von Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner sowie Heeresvertreter Rudolf Striedinger, wonach in einer Dornbirner Messehalle eine Notbettenstation bereitstehe und in Kasernen bundesweit noch Kapazitäten geschaffen werden könnten, erahnen, dass Schlimmeres möglich ist.

Entwicklungen in Großbritannien verdeutlichen das Problem: Dort wurden zuletzt bis zu 245.000 bestätigte Infektionen an einem Tag festgestellt. Das waren vier Mal mehr als im bisherigen Höhepunkt der Pandemie zu Beginn des vergangenen Jahres. In Relation ist die Zahl der Spitalspatienten vorerst viel niedriger, sie steigt aber zunehmend so stark, dass man von einer Wand sprechen kann. In den zehn Tagen bis zum 5. Jänner hat sie sich auf 17.988 verdoppelt.

Mit einem weiteren Anstieg ist zu rechnen: Die Zahl der Spitalspatienten wächst um ein bis zwei Wochen zeitversetzt zu den Infektionen. Zu Beginn der „Omikron-Welle“ ist die Zahl in Großbritannien in der ersten Dezember-Hälfte sogar noch leicht gesunken. Dann explodierte sie jedoch. Wegen der Personalmängel in Londoner Krankenhäusern hilft laut ORF.AT jetzt auch die Armee aus.

Die Kapazitätsprobleme haben sich ganz offensichtlich verschoben. Was laut offiziellen Daten in Großbritannien bisher kaum zugenommen hat, ist die Zahl der Intensivpatienten, die beatmet werden müssen.

Update: Wie es weiterging, lesen Sie hier in einem Beitrag wenige Tage später.

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