ZAHLEN ZUM TAG. Ein neuer Blick auf die CoV-Entwicklungen in Großbritannien zeigt, wie extrem sich die Verhältnisse wohl auch durch Impfungen bessern können.
„Die Impfung ist nicht der Gamechanger“, sagt der oberösterreichische Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) landauf, landab. Sein Bundesparteichef Herbert Kickl hat damit zumindest einen namhaften Mitstreiter. Der 3. Nationalratspräsident Norbert Hofer hat ja einen etwas anderen Zugang.
Großbritannien liefert einen starken Hinweis darauf, dass Impfungen sehr wohl „Gamechanger“ sein dürften: Knapp 82 Prozent der ab 16-Jährigen* sind im Vereinigten Königreich vollständig geimpft, fast 90 Prozent haben zumindest schon eine Dosis erhalten. Ende Juni waren 60 Prozent vollständig geimpft, damals brach gerade eine weitere Infektionswelle herein, die im Grunde genommen bis heute anhält. Im siebentägigen Mittel sind bis zu 48.000 Infektionen pro Tag bestätigt worden.
Erinnerungen an die Welle zum Jahreswechsel wurden wach. Damals gab es einen noch steileren Anstieg auf bis zu 61.223 Infektionen pro Tag (ebenfalls im siebentägigen Mittel) und danach eine ungleich schnellere und viel weitergehende Entspannung als heute. Vor allem aber wurden im erwähnten Mittel bis zu 1385 Todesfälle pro Tag verzeichnet. Im Verlauf der nunmehrigen Welle handelt es sich um einen Bruchteil davon, nämlich um bis zu 144 (siehe Grafik).
* In der Erstfassung dieses Textes fehlte der Hinweis, dass es sich um ab 16-Jährige handelt.
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Das ist nicht nur ein Erfolg der Impfung, in England gibt es auch im Gegensatz zu Österreich regelmäßige Untersuchungen über die Immunität der Bevölkerung, die dort sehr weit fortgeschritten ist. Auch in Holland fielen die Fälle heur im Juli genauso rasch wie sie gestiegen sind, obwohl der Impfstatus damals geringer war als aktuell in Österreich. Für mich ist ihre Erklärung zu einfach.