BERICHT. Im europäischen Vergleich legen Österreicher:innen zwar den größten Teil der Wege mit der Bahn zurück. In der Coronakrise kam es jedoch zu einem Dämpfer. Und überhaupt.
Man ist wieder eher mit dem Auto unterwegs. Das vermitteln Daten, die „Eurostat“ anlässlich der europäischen Mobilitätswoche (16. bis 22. September) veröffentlicht hat: 2021 wurden in Österreich 71 Prozent aller Personenkilometer mit einem Pkw zurückgelegt. Das waren etwas weniger als 2020 (73,5 Prozent), aber deutlich mehr als 2019 (57,2 Prozent) und in den Jahren davor.
Die markante Veränderung fällt mit der Coronakrise zusammen bzw. Zeiten, in denen Mobilität nur beschränkt möglich war. In Summen dürfte hier also nicht mehr Auto gefahren worden sein; es war wohl so, dass man, wenn man unterwegs war, eher Auto fuhr.
Schwacher Trost aus ökologischer Sicht: Der Trend, dass immer mehr geflogen wird, wurde in der Krise zumindest unterbrochen: 2019 legten die Österreicherinnen und Österreicher ein ganzes Viertel aller Wege (streckenmäßig) mit dem Flugzeug zurück. 2020 handelte es sich um knapp zehn, 2021 um 12,6 Prozent.
Auf Platz drei folgte 2021 die Bahn: Mit einem Anteil von 8,6 Prozent lag Österreich im EU-Vergleich an der Spitze. Was nicht bedeutet, dass nicht noch Luft nach oben wäre: In der Schweiz war der Anteil mit 13,7 Prozent um mehr als die Hälfte größer. Auch hier kam es infolge der Pandemie jedoch zu einem Dämpfer.
Mobilitätsdaten lassen den Schluss zu, dass nicht nur wieder mehr Bahn, sondern vor allem auch mehr (Kilometer) Auto gefahren sowie geflogen wird. Am Flughafen Wien-Schwechat haben sich die Passagierzahlen im vergangenen Sommer wieder Vor-Corona-Niveau angenähert. Anders ausgedrückt: Eine nennenswerte Wende im Sinne einer weniger klimaschädlichen Verkehrsmittelwahl scheint nicht in Sicht.
