BERICHT. Ein Blick in die Neuzulassungsstatistik zeigt, dass zumindest die Nachfrage nach reinen Benzin- und Dieselfahrzeugen in wenigen Jahren eingebrochen ist.
Seit einem Jahr ist bekannt, dass in der EU ab 2035 keine Neuwagen mehr verkauft werden dürfen, die mit Benzin oder Diesel fahren. Ausnahme: Synthetische Kraftstoffe sollen möglich bleiben. Das hat Deutschland durchgesetzt. Diese Kraftstoffe sind jedoch umstritten, weil ihre Herstellung sehr energieintensiv ist.
Wie auch immer: Wenige Tage vor der Europawahl versucht die ÖVP gegen das Verbrenner-Aus zu mobilisieren. „Aus dem Verbrenner-Aus“, sagte Bundesparteiobmann, Kanzler Karl Nehammer am 3. Juni bei einem „Runden Tisch“ im Kanzleramt. In ihrem Programm zur Wahl geht die ÖVP noch einen Schritt weiter und fordert einen „aktiven Einsatz dafür, dass Europas Autoindustrie zum Weltmarktführer bei Verbrennungsmotoren wird“.
Bemerkenswert ist, wie stark sich die Nachfrage verändert: 2018 hatten 95 Prozent aller von Jänner bis April neu zugelassenen Fahrzeuge in Österreich einen Benzin- oder Dieselmotor. Heuer handelte es sich nur noch um 54 Prozent. Von drei auf 30 Prozent gestiegen ist der Anteil der Benzin- oder Diesel-Elektro-Fahrzeuge (hybrid), von zwei auf 17 Prozent jener der reinen Elektro-Fahrzeuge.
Groß sind auch Veränderungen in absoluten Zahlen: 2018 handelte es sich von Jänner bis April um insgesamt 121.970 Neuzulassungen vom Boden- bis zum Neusiedlersee, heuer mit 84.589 um ein Drittel weniger. Bei den reinen Benzin- und Dieselfahrzeugen ist es im ersten Coronajahr zu einer Halbierung auf 56.054 gekommen. Seither hat es einen weiteren Rückgang gegeben. Heuer waren es sich nur noch 45.478.