Geburten: Der europäische Einbruch

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ZAHLEN ZUM TAG. Europaweit kommt es zu einem starken Rückgang. In Österreich ist er sogar weit unterdurchschnittlich.

In Krisenzeiten wird ein Kinderwunsch oft aufgehoben oder ganz aufgegeben. Das zeigen Untersuchungen. Ergebnis: Es kommt zu einem verstärkten Geburtenrückgang. Im vergangenen Jahr sind in Österreich um 6,1 Prozent weniger Kinder geboren worden als 2022. Schon damals hatte es einen Rückgang gegeben. Und zwar europaweit. Das zeigen Eurostat-Daten.

Um aussagekräftige Werte zu erhalten, hat dieSubstanz.at Veränderungen gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019 ermittelt. Ergebnis: 2022 gab es in allen EU-Mitgliedsländern zusammen um 9,6 Prozent weniger Geburten. In Österreich war der Rückgang mit vier Prozent sogar weit unterdurchschnittlich.

In nur zwei Ländern gab es ein Plus: In Zypern (9,1 Prozent) und in Luxemburg (5,3 Prozent). Extrem war der Rückgang in zwei Ländergruppen: In Italien, Griechenland und Spanien mit 13,6 bis 15,6 Prozent; sowie in Estland, Polen, Lettland und Litauen mit 17,1 bis 24,6 Prozent. Sprich: In Litauen kamen um ein Viertel weniger Kinder auf die Welt als im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019.

Es dürfte sich hier noch weniger um eine Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine gehandelt haben, der besonders auch im Baltikum als Bedrohung wahrgenommen wird. Dieser hat Ende Februar 2022 begonnen und kann daher nur begrenzt Einfluss auf die Zahl der Geburten in diesem Jahr gehabt haben. Mehr dürfte es die Teuerung gewesen sein. Die Inflationsrate war in Litauen bereits Anfang 2022 zweistellig und damit am höchsten in der gesamten EU.

Für das Jahr 2023 liegen noch keine Daten für die Mitgliedsländer der Union vor.

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