Spritpreis: Plötzlich reagiert die Politik

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ZAHLEN ZUM TAG. Seit einem halben Jahr ist das Niveau sehr hoch für österreichische Verhältnisse. Jetzt könnte ein „Deckel“ kommen.

Es gibt wenige Preise, die von solcher Bedeutung sind wie jener für Sprit: Vielleicht hängt es mit seiner Sichtbarkeit auf der Straße zusammen und vor allem auch mit der höheren Summe, die auf einmal zu bezahlen ist, jedenfalls aber scheint er Massen eher zu bewegen als zum Beispiel der Preis für Milch oder Brot.

Das lässt die Politik nicht kalt. Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) hat nun auf Wunsch der Arbeiterkammer die Spritpreiskommission einberufen, Finanzminister Magnus Brunner und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (beide ÖVP) haben es sich nicht nehmen lassen, die Information an AK-Präsidentin Renate Anderl zu unterschreiben. Die Kommission könnte einen Höchstpreis festlegen, sofern sie eine ungerechtfertigte Preispolitik feststellt.

Warum jetzt? Weil Wahl anstehen? Die Spritzpreise sind heuer schon um fast die Hälfte höher gewesen als zu Jahresbeginn. Schon im März, nach Beginn des russischen Angriffskrieges, sprangen sie vorübergehend auf rund zwei Euro pro Liter. Im Juli lagen sie sogar darüber. Anfang September kostete ein Lister Benzin bei leicht rückläufiger Tendenz 1,74 Euro und ein Lister Diesel bei steigender Tendenz 1,90 Euro.

Kein Trost: Im europäischen Vergleich sind die Spritpreise hierzulande durchschnittlich. Höher sind sie nicht nur in Ländern mit größerer Kaufkraft, wie der Schweiz, sondern zumindest auch in Griechenland, wo die Kaufkraft wesentlich kleiner ist.

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