Rückenwind für Van der Bellen, Gegenwind für Hofer

ANALYSE. Österreicher blicken wieder optimistischer in die Zukunft. Das könnte Einfluss auf das Ergebnis der Präsidentschaftswahl haben. 

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ANALYSE. Österreicher blicken wieder optimistischer in die Zukunft. Das könnte Einfluss auf das Ergebnis der Präsidentschaftswahl haben.

Zu den deutlichsten Trennlinien zwischen den Wählern der Präsidentschaftskandidaten zählte im heurigen Frühjahr diese: Pessimisten zog es eher zu Norbert Hofer, Optimisten tendierten stärker zu Alexander Van der Bellen. Zum Ausdruck kam dies auch in den Ergebnissen der Befragung, die das Sozialforschungsinstitut SORA zum Urnengang am 22. Mai durchgeführt hat (1222 Befragte). Zwei Drittel all jener, die meinen, die Lebensqualität in Österreich werde sich in den nächsten fünf Jahren eher verschlechtern, stimmten für den Freiheitlichen, ein Drittel für den ehemaligen Grünen-Chef.

Seit dem Frühjahr hellt sich die Stimmung in der Republik jedoch auf: Das Marktforschungsinstitut Spectra testet das jedes Quartal für den sogenannten Wirtschaftsbarometer ab. Die Fragestellung lautet jeweils: „Wie schätzen Sie die wirtschaftliche Entwicklung bei uns in Österreich ein? Wird es Ihrem Eindruck nach in der nächsten Zeit mit unserer Wirtschaft eher aufwärts oder eher abwärts gehen?“ Das Ergebnis der Erhebung für den vergangenen Sommer (Juli bis September) fasst das Institut folgendermaßen zusammen: „Der Trend zeigt mit großer Klarheit nach oben. Der Pessimismus ist um 5%-Punkte gesunken (von 38% auf 33%), der Optimismus um 2%-Punkte gestiegen. Damit hat sich das Delta zwischen Pessimisten und Optimisten um 7%-Punkte verringert. Die Erholung des Wirtschaftsklimas ist – aus der Sicht der Bevölkerung – nachhaltig, das Niveau der Jahre 2012 bis 2014 wieder erreicht.“

Wenn Hofer vor allem von einer schlechten, Van der Bellen jedoch von einer guten Grundstimmung in diesem Land getragen wird, verheißt das Gegenwind für ersteren und Rückenwind für letzteren. Zu einer Wahlprognose sollte man sich dennoch nicht verleiten lassen; schließlich gibt es mehrere entscheidende Faktoren, darunter ganz besonders etwa auch die Mobilisierungskraft der beiden Kandidaten: Wer schafft es, mehr potenzielle Wähler dazu zu bringen, ihre Stimme auch wirklich abzugeben?

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Ungeachtet dessen ist bemerkenswert, worauf Spectra die Stimmungsaufhellung zurückführt: „Der Indikator Wirtschaftsoptimismus hatte 2015 einen ordentlichen Dämpfer bekommen, der durch die dramatischen Ereignisse der Flüchtlingsbewegung angestoßen worden war. Die Beruhigung der Situation im Jahr 2016 hat zur Folge, dass sich der Blick auf die Wirtschaftsentwicklung wieder deutlich positiver darstellt.“

Das deckt sich mit einer Google-Tends-Analyse, die auf dieSubstanz.at vor mehreren Wochen veröffentlicht wurde: Die Flüchtlingskrise beschäftigt die Österreicher demnach nicht mehr so stark, wie etwa „Arbeit“ und „Job“.

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