Österreich ist so

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ZAHLEN ZUM TAG. Eine Mehrheit geht davon aus, dass es in lokalen oder regionalen Einrichtungen Korruption gibt.

Korruption ist laut „Transparency International“ der Missbrauch anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil. Der Bürgermeister der nö. Gemeinde Vösendorf, Hannes Koza (ÖVP), hat versucht, eine private Anwaltsrechnung auf seine Gemeinde, also die Allgemeinheit, abzuwälzen; dafür hat er sie gefälscht, letztlich ist es jedoch aufgeflogen.

Nachdem er den Betrag (rund 1100 Euro) zurücküberwiesen und im Rahmen einer Diversion (Urkundenfälschung) 2000 Euro Geldbuße bezahlt hatte, war die Sache für ihn rein rechtlich erledigt. Jetzt ist sie das auch politisch: Bei einer Gemeinderatswahl holte die ÖVP in der einst roten Gemeinde die absolute Mandatsmehrheit.

Es passt dazu: Wie hier berichtet, gilt Korruption in Österreich eher als Kavaliersdelikt. Die Akzeptanz ist größer als in andern EU-Ländern. Und gerade auch auf lokaler und regionaler Ebene scheint sie nach dem Verständnis einer Masse normal zu sein.

Der Aussage, dass es in öffentlichen Institutionen Korruption gebe, stimmten bei einer Eurobarometer-Erhebung vor einem Jahr zwölf Prozent der befragten Österreicherinnen und Österreich voll und 48 Prozent eher zu. Das waren in Summe 60 Prozent. Zum Vergleich: In Finnland, wo Korruption am wenigsten toleriert wird, waren es mit 28 Prozent nicht einmal halb so viele. Dort widersprachen 29 Prozent der Aussage entschieden. Hierzulande taten dies nur sieben Prozent.

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