Österreich hat eher zu viele Ärzte

ZAHLEN ZUM TAG. In keinem anderen Industriestaat mit Ausnahme Griechenlands gibt es so viele Mediziner. 

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ZAHLEN ZUM TAG. In keinem anderen Industriestaat mit Ausnahme Griechenlands gibt es so viele Mediziner.

In einem Wahlkampf kann man allerhand sagen und Gesundheit ist natürlich ein starkes Thema. „Österreich braucht künftig mehr Ärzte und nicht weniger. Ein kurzer Blick auf die Bevölkerungsstatistik reicht um zu dieser Prognose zu kommen“, stellt der freiheitliche Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer beispielsweise fest. Anlass sind die Spannungen zwischen Stadt, Krankenanstaltenverband und Ärztekammer in Wien. Hofer bemüht sich da, Partei zu ergreifen.

Doch hat er in der Sache recht? Das ist natürlich Ansichtssache. Grundsätzlich aber hat Österreich eher keinen Ärztemangel; wenn, dann sind Ärzte nicht dort angesiedelt, wo sie gebraucht werden. Das untermauern zwei Statistiken:

  • Laut OECD-Datenbank praktizieren hierzulande 5,1 Mediziner pro 1000 Einwohner. Das ist im internationalen Vergleich ein Spitzenwert. Nur in Griechenland ist er mit 6,3 höher, überall sonst niedriger. In den USA ist er nur halb so hoch und in Deutschland beträgt er 3,3 – was im Übrigen auch dem OECD-Durchschnittswert entspricht.
  • Die Zahl der berufsausübenden Ärzte steigt laut Statistik Austria seit Jahrzehnten stärker an als die der Einwohner. Allein seit 2000 hat sie um mehr als ein Drittel auf 43.126 im Jahr 2014 zugenommen.

Auf der anderen Seite wird – trotz Alterung – der subjektive Gesundheitszustand der Österreicher immer besser: Mehr als 15.000 Interviews, die die „Statistik Austria“ in den vergangenen zwei Jahren durchgeführt hat, ergaben, dass bereits acht von zehn ihren Zustand als „gut“ oder „sehr gut“ bezeichnen. In den 1990ern haben dies erst sieben getan.

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