BERICHT. Die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst hat nicht nur im vergangenen Jahr das größte Mitglieder-Plus verzeichnet.
Dass ein Vorsitzender der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) und damit wohl auch ein ÖVP-Vertreter jemals ÖGB-Präsident wird, ist schwer vorstellbar. Andererseits: Die GÖD ist dabei, sich zur größten Gewerkschaft zu entwickeln. Sie weist das stärkste Mitglieder-Plus auf.
ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian (SPÖ) freut sich darüber, dass die Zahl aller Gewerkschaftsmitglieder auch im vergangenen Jahr gestiegen ist. Leicht, aber doch: Um 5345 bzw. ein halbes Prozent auf 1.211.465. Die Entwicklungen sind freilich sehr unterschiedlich: Die GÖD wuchs um eineinhalb Prozent, die (verhältnismäßig kleine) Post-Gewerkschaft schrumpfte um diese Größenordnung. Die GPA, die die meisten Mitglieder zählt, wuchs wiederum um 0,6 Prozent.
Das passt zur längerfristigen Entwicklung: Seit 2014 ist die GPA um 1,7 Prozent auf 282.435 Mitglieder gewachsen, die noch etwas kleinere GÖD jedoch um 7,6 Prozent auf 254.961. Ergebnis: Die Differenz reduzierte sich allein in der kurzen Zeit von rund 41.000 auf etwa 27.500.
Die GÖD ist nicht die einzige Gewerkschaft, die Vertreter des öffentlichen Sektors vereint, aber die einzige, die wächst: Die „younion“ (Gemeindebedienstete) und die „Vida“ (Eisenbahner) haben in den vergangenen fünf Jahren jeweils gut zweieinhalb Prozent ihrer Mitglieder verloren.
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