ZAHLEN ZUM TAG. Mit 2,7 Prozent haben im europäischen Vergleich erst sehr wenige Menschen in Österreich zumindest eine Corona-Impfung erhalten.
Clemens Auer, Corona-Sonderbeauftragter im Gesundheitsministerium, hat der Süddeutschen Zeitung verraten, warum Österreich angeblich keine großen Impfzentren wie Deutschland eingerichtet hat: „Wir machen nicht den gleichen Fehler, sondern setzen auf ein kleingliedriges, dezentrales System zum Impfen.“ Das war eine gute Entscheidung, wie er heute findet: In Deutschland seien in den Fernsehnachrichten „Bilder von leeren Mega-Impfzentren“ zu sehen: „Das österreichische Fernsehen kann diese Bilder nicht machen, weil wir diese großen Impfzentren nicht haben – Gott sei Dank.“
Man könnte es auch so formulieren: In Österreich wären nicht nur leere, sondern mega-leere Impfzentren zu sehen. Nur wenige europäische Länder haben bisher so wenige Erstimpfungen verabreicht. Die Gesundheitsbehörde ECDC weist für 9. Februar einen Bevölkerungsanteil von 2,7 Prozent aus. Gleich viel oder weniger sind es nur in Luxemburg (2,7), Italien (2,6), Kroatien (1,7) und Lettland (1,1 Prozent).
In den meisten Ländern sind es mehr als drei Prozent, darunter auch Deutschland (3,1 Prozent). Am höchsten sind die Anteile in Malta (5,4), Irland (4,1) und Dänemark (vier Prozent). Freilich: Verglichen mit weltweit führenden Staaten ist auch das bescheiden. In Israel haben laut „Our World in Data“ bereits über 40 Prozent zumindest eine Erstimpfung erhalten.
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