Misstrauen überwiegt

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ZAHLEN ZUM TAG. Nur noch 30 Prozent der Menschen vertrauen Parteien. Doch nicht nur sie haben ein Problem. Was bedeutet das?

Bei der jüngsten Eurobaromter-Befragung im Auftrag der Europäischen Kommission gaben hierzulande gerade einmal 30 Prozent an, politischen Parteien zu vertrauen. Mehr als doppelt so viele, nämlich 65 Prozent, erklärten, ihnen kein Vertrauen zu schenken.

Neu sind diese Verhältnisse nicht. Korruptionsaffären, gebrochene Wahlversprechen und andere Dinge tragen dazu bei, dass sie „normal“ geworden sind. Das bestätigt jedenfalls einen Blick in die Befragungsergebnisse der vergangenen Jahre.

Es ist eher so, dass sich diese Vertrauenskrise ausgeweitet hat: Nicht nur bei Parteien, sondern auch bei der Regierung, dem Parlament und den Medien überwiegt das Misstrauen. Besonders beim Parlament war dies in der Vergangenheit anders.

Das ist bedrohlich für das politische System: Schon bisher haben Populisten darauf reagiert, indem sie so taten, als wären sie keine Berufspolitiker, lieber von Bewegungen als Parteien sprachen und sich im Übrigen abwertend gegenüber Parlament und Medien verhielten. Womit sie die Krise womöglich verstärkten und eine Tür, die zu autoritären Verhältnissen führen könnte, noch weiter öffneten.

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