Krank, kein Job

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BERICHT. In zehn Jahren hat sich die Zahl der Arbeitslosen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen verdoppelt.

Wer krank oder behindert ist, hat die Wirtschaftsflaute der vergangenen Jahre sehr stark und die jüngste Hochkonjunktur kaum zu spüren bekommen. Diesen Schluss lässt eine AMS-Spezialauswertung zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen zu. Das sind Frauen und Männer mit einer Behinderung oder einer anderen Einschränkung, die ärztlich bestätigt ist.

2009 waren durchschnittlich 44.023 Personen mit einer solchen Einschränkung arbeitslos. Im vergangenen Jahr sind es mit 83.793 noch immer fast doppelt so viele gewesen „Noch immer“, weil es nach dem Spitzenwert 2017 (85.908) zumindest einen leichten Rückgang gegeben hat.

Dieser Rückgang belief sich auf zweieinhalb Prozent. Das ist etwas, aber nicht viel. Vor allem wenn man es mit der Entwicklung bei Personen ohne gesundheitliche Einschränkungen vergleicht; bei ihnen gab es 2018 einen Rückgang von 8,9 Prozent.

Bemerkenswert ist, dass die Statistik ganz offensichtlich nicht die ganze Wahrheit erzählt: Laut AMS scheinen viele Frauen erst gar nicht auf, weil sie sie sich ganz aus dem Arbeitsmarkt zurückgezogen sind oder ebendort gar nie eingestiegen sind: „Generell ist auch die Erwerbsbeteiligung von Frauen mit Behinderung niedriger als jene der Männer mit Behinderung und auch niedriger als jene der nicht behinderten Frauen.“ Das habe fatale Folgen: „Geringeres Erwerbseinkommen und weniger Arbeitslosengeld sind die Folge. Damit sind Frauen mit Behinderung in hohem Maße armuts- und ausgrenzungsgefährdet.“

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