Kinderbetreuung bleibt eher Frauensache

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ZAHLEN ZUM TAG. 95 Prozent der Betreuungsgeldbezieher:innen sind weiblich. Unterschiede nach Berufsgruppen bestätigen eine Erklärung dafür.

Im August bezogen österreichweit 101.533 Personen ein Kinderbetreuungsgeld. Zu 95 Prozent handelte es sich dabei um Frauen und nur zu fünf Prozent um Männer. Das zeigt, wie verhärtet Rollenverteilungen sind.

Die Unterschiede nach Berufsgruppen sind zum Teil jedoch enorm: Bei Angestellten und Arbeiter:innen, die zusammen mehr als die Hälfte der Bezieher:innen ausmachen, beträgt der Frauenanteil jeweils 94 Prozent, wie sich auf Basis von Daten des Familienministeriums für August 2022 ermitteln lässt. Am kleinsten, aber ebenfalls erheblich ist er bei Beamt:innen und Bäuer:innen mit 75 bzw. 79 Prozent.

Naheliegende Erklärung: In diesen Gruppen sind auch die Einkommensunterschiede am kleinsten, spielt es finanziell gesehen eine geringere Rolle, wer sich eher um den Nachwuchs kümmert und die Erwerbstätigkeit aussetzt oder deutlich reduziert. Beim Kinderbetreuungsgeld gibt es eine Zuverdienstgrenze. Es existiert zwar auch eine einkommensabhängige Variante, sie hat ihr Ziel, eine ordentliche Männerbeteiligung zu erreichen, jedoch verfehlt.

Sehr viele Bezieher:innen (13.239) sind der Gruppe der „Hausfrauen- und Männer“ zugeordnet. Hier ist der Männeranteil mit einem Prozent am geringsten. Das hängt damit zusammen, dass es kaum Hausmänner gibt.

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