BERICHT. In Österreich, aber auch in einigen Nachbarländern gab es zuletzt eine bemerkenswerte Entwicklung – mit kleineren oder überhaupt keinen Zuwächsen.
Zu Beginn der Pandemie gab es die Vorstellung, dass sich das Infektionsgeschehen exponentiell ausbreitet, bis zum Hammer (= Lockdown) gegriffen wird und es wieder zu einem Rückgang kommt. Das ist überholt. Impfungen, Maßnahmen wie die „3-G-Regel“ und vieles weitere mehr dürften dazu beitragen, dass die nunmehrige 4. Welle ganz anders vorläuft als die vorhergehenden.
Auffallend ist jedenfalls, dass in Österreich und einigen Nachbarländern die Zahl der bestätigten Neuinfektionen seit einigen Tagen weniger stark steigt als bisher oder überhaupt nicht mehr zunimmt. Hierzulande ist die Inzidenz pro 100.000 Einwohner und sieben Tagen laut AGES in der Woche bis zum 31. August von 97 auf 109 geklettert; prozentuell entspricht das einem weniger großen Plus als davor. Wobei die Entwicklungen in den Bundesländern extrem unterschiedlich sind: In Oberösterreich und Salzburg gibt es weiterhin große Zuwächse, in Kärnten, Niederösterreich und der Steiermark kaum welche. Für Vorarlberg wurde sogar ein Rückgang ausgewiesen.
Das deckt sich wiederum mit Entwicklungen in westlichen Nachbarstaaten: In der Schweiz hat sich das Infektionsgeschehen auf hohem Niveau stabilisiert, im kleinen Liechtenstein hat es sich entspannt. Auch in Italien werden so gut wie keine Zuwächse mehr verzeichnet. In Deutschland sind sie etwas kleiner geworden, einzig in Slowenien sind sie nach wie vor groß.
Die zunehmende Belastung der Spitäler ist kein Widerspruch dazu: Die dortige Lage bildet das Infektionsgeschehen mit Verzögerung ab. Wie’s mit diesem Geschehen weitergeht in den kommenden Wochen, bleibt im Übrigen offen. Im schlimmsten Fall ist nur ein „Zwischenplateau“ erreicht, wie man in der Schweiz mutmaßt.
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