Größeres Teuerungsproblem

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BERICHT. Im internationalen Vergleich wenden Österreicher nicht nur sehr viel für Restaurantbesuche auf: Sie sind auch mit einer stärker steigenden Wohnkostenbelastung konfrontiert.

Wie sehr man Teuerung spürt, hängt einerseits davon ab, wie viel Geld man zur Verfügung hat und andererseits davon, wofür man es ausgibt (oder ausgeben muss); die Teuerung ist nicht in allen Bereichen gleich stark.

IHS-Chef Klaus Neusser erklärte in einem Ö1-Morgenjournal-Interview, die deutlich höhere Inflationsrate in Österreich als in Deutschland und im gesamten Euroraum liege vor allem an der Gastronomie. Das schmerzt hierzulande doppelt: Erstens, weil laut relevanter Eurostat-Statistik private Haushalte im Durchschnitt (!) bereits einen sehr hohen Teil ihrer gesamten Konsumausgaben für Restaurantbesuche und Hotelaufenthalte aufwenden. 2021 belief sich der Anteil auf 9,8 Prozent. Im gesamten Euroraum war er um ein Drittel kleiner (6,4 Prozent), in Deutschland sogar um mehr als die Hälfte kleiner (4,0 Prozent).

Zweitens: In Wirklichkeit dürfte es sich in Österreich wieder um deutlich mehr als zehn Prozent handeln. Nicht, dass die erwähnten Angaben daneben wären. Es ist nur so, dass der entsprechende Ausgabenanteil (wohl) infolge der Pandemie und der Beschränkungen, die damit einhergingen, eingebrochen ist. 2019 hatte er noch 13,7 Prozent betragen. Seit bald einem Jahr gibt es keine Beschränkungen mehr, daher dürfte der Anteil bereits 2022 wieder größer gewesen sein. In Deutschland würden rund fünf Prozent „Vor-Corona-Normalität“ entsprechen.

Auffallend bei den Konsumausgaben ist auch, dass der Anteil für Wohnen und Energie mit gut einem Viertel in Österreich, Deutschland und dem Euroraum zwar ähnlich groß war 2021; dass er hierzulande in den vergangenen Jahren aber stärker gewachsen ist – allein seit 2016 um dreieinhalb Prozentpunkte auf 25,5 Prozent. Auf Strom und Heizen entfielen vor zwei Jahren etwas mehr als vier Prozent. Auch hier dürfte die Tendenz nun (stark) steigend sein.

Mit 11,6 Prozent waren 2021 in Österreich hingegen die Ausgaben für Verkehr (Autofahren, Öffi-Benützung etc.) ebenso kleiner als im europäischen Vergleich wie jene, die auf Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke entfielen (10,9 Prozent).

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