Grenzen der Regionalisierung

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ZAHLEN ZUM TAG. Hunderttausende pendeln über Bundesländergrenzen hinweg. Längerfristig kann es daher keine „Insel“ geben.

„Regionalisierung“ lautet das neue Zauberwort bei der Bekämpfung des Infektionsgeschehens. Tatsächlich spricht sehr viel dafür, unterschiedliche Entwicklungen nach Regionen zu berücksichtigen und nicht alle gleich zu behandeln; Vorarlberg mit einer Inzidenz von 62 und Wien mit einer fünf Mal höheren etwa (Stand: 21. März). Auf der anderen Seite muss jedoch davon ausgegangen werden, dass sich diese Werte letzten Endes annähern werden. Zu groß ist die Mobilität über politische Grenzen hinweg.

Eine Ahnung davon bekommt man, wenn man sich die Ströme anschaut, die Pendlerinnen und Pendler bilden. Und zwar nur am Beispiel Wien: Rund 270.000 Menschen aus einem anderen Bundesland (= Wohnort) arbeiten oder studieren in der Bundeshauptstadt, ziemlich genau 100.000 Menschen aus der Bundeshauptstadt arbeiten oder studieren in einem anderen Bundesland (inklusive Schülerinnen und Schüler). Sehr viele pendeln nicht täglich, die meisten werden es aber immer wieder tun; zum Beispiel anlässlich der kommenden Osterferien.

Grob gesprochen tragen sie im Falle von Wien zu einem Mobilitätsraum „Ostregion“ bei – und möglicherweise dazu, dass hier, also auch in Niederösterreich und dem Burgenland, durchwegs eine sehr hohe Inzidenz bestätigter Neuinfektionen festgestellt wird.

Wien ist aber etwa auch für Vorarlbergerinnen und Vorarlberg eine nicht unbedeutende Drehscheibe: Rund 2000 mit Wohnort im Land arbeiteten oder studierten im Jahr 2018 in der Bundeshauptstadt, rund 1257 mit Wohnort in der Bundeshauptstadt taten sie in Vorarlberg. Das ist bei einer Gesamtbevölkerung von knapp 400.000 Einwohnerinnen und Einwohnern eine relevante Größenordnung.

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