Glück im Unglück

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ANALYSE. 96 Prozent der Personen mit einer bestätigten COVID-19-Infektion befinden sich zu Hause. Die große Zahl, die dahinter steht, relativiert jedoch vieles.

Die gute Nachricht: Wie Franz Allerberger von der staatlichen Gesundheitsagentur AGES sagt, ist eine COVID-19-Erkrankung für die Masse der Betroffenen nicht so schlimm, wie im Frühjahr befürchtet. Aktuelle Zahlen untermauern dies: Stand 27. Oktober hielten sich österreichweit 95,9 Prozent der „aktiven Fälle“ zu Hause auf. Mit 4,1 Prozent war ein relativ geringer Anteil im Spital – 3,5 Prozent auf einer „Normal“-, 0,6 Prozent auf einer Intensivstation.

Das Problem dabei ist die Wucht der großen Zahl, die hinter diesen Anteilen sehr: Insgesamt handelte es sich um 33.869 Personen – bzw. 32.496 zu Hause, 1197 auf einer „Normal“- und 203 auf der Intensivstation eines Spitals. Und außerdem: Schon am Folgetag lagen nicht 1197, sondern 1345 auf einer „Normal“- sowie nicht 203, sondern 224 auf einer Intensivstation.

Die Anteile unterscheiden sich nach Bundesländern erheblich: In Vorarlberg befanden sich 98, in Wien 97,2 Prozent zu Hause bzw. entsprechend wenige im Spital. Wäre es in Wien anders, hätte Österreich bzw. das Gesundheitswesen ein noch größeres Problem; in absoluten Zahlen gibt es in der Bundeshauptstadt ja nach wie vor die meisten Infizierten.

Die niedrigen Hospitalisierungsraten in Vorarlberg und Wien haben wohl auch mit der Altersstruktur der betroffenen Personen zu tun. Da wie dort ist sie recht günstig. In Vorarlberg entfielen laut Entscheidungsgrundlage der Ampel-Kommission in der 42. Kalenderwoche (12. bis 18. Oktober) 91 Prozent der bestätigen Infektionen auf unter 65-Jährige, in Wien waren es 90 Prozent. Österreichweit handelte es sich um 87 Prozent.

Das ist ein entscheidender Faktor: Der Krankheitsverlauf ist („statistisch“) abhängig vom allgemeinem Gesundheitszustand und vom Alter: Bei Jüngeren verläuft die Sache eher glimpflich, vor allem über 85-Jährige müssen dagegen mit dem Schlimmsten rechnen.

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