Frauen stark unterrepräsentiert

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ZAHLEN ZUM TAG. Eine Mehrheit der Wahlberechtigten ist weiblich. Weder im Nationalrat noch in einem der neun Landtage spiegelt sich das wider. Im weltweiten Vergleich tut es das z.B. eher in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

51,4 Prozent der österreichischen Staatsangehörigen ab 16 sind weiblich. Also eine Mehrheit der Wahlberechtigten. Im Nationalrat beträgt der Frauenanteil jedoch nur 40,4 Prozent. Und das ist noch ein vergleichsweise hoher Wert. In sieben von neun Landtagen ist er noch niedriger.

Ausgerechnet in Kärnten, wo der Frauenanteil bei den Wahlberechtigten mit 52 Prozent so ziemlich am höchsten ist, ist er auf parlamentarischer Ebene am niedrigsten; er beträgt dort gerade einmal 22,2 Prozent (vgl. Bericht dazu hier). Unter 30 Prozent liegt er zudem in Niederösterreich. Mehr als 30, aber weniger als 40 Prozent macht er wiederum im Burgenland (30,6), in Oberösterreich (35,7), Salzburg (36,1), der Steiermark (37,5) und Tirol (38,9 Prozent) aus.

Am ehesten repräsentativ nach Geschlecht ist der Wiener Gemeinderat, der zugleich auch Landtag ist, mit einem Frauenanteil von 45 Prozent, und mehr noch der Vorarlberger Landtag mit einem Anteil von 47,2 Prozent. Auch hier entspricht das aber nicht dem Frauenanteil, der in beiden Fällen mehr als 51 Prozent beträgt.

Extremer noch sind die Unterschiede nach Fraktionen. Bei den Freiheitlichen liegt der Frauenanteil bei allen Landtagsabgeordneten bei gerade einmal 22 Prozent, bei der ÖVP bei 32 Prozent. Bei den Sozialdemokraten macht er 43, bei den Neos 45 und bei den Grünen immerhin 55 Prozent aus.

Schaut man über den Tellerrand, stellt man bemerkenswertes fest: Auf nationaler Ebene gibt es in Ruanda mit 61,3 Prozent den weltweit höchsten Frauenanteil im Parlament. Das ist Daten der Interparlamentarischen Union zu entnehmen. In Kuba und Nicaragua beträgt der Anteil 53,4 bzw. 51,7 Prozent. Unter anderem in Mexiko, aber auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten beläuft er sich auf 50 Prozent und ist damit höher als im österreichischen Nationalrat. Den niedrigsten Frauenanteil gibt es im Jemen; dort bestimmen ausschließlich Männer.

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