ANALYSE. Fehlende Kinderbetreuung macht Männern weniger zu schaffen. Sie bleibt ohnehin schon eher nicht an ihnen hängen.
Wie’s ausschaut, werden Kindergärten und -krippen zu den letzten Einrichtungen gehören, die in Folge der Coronakrise wieder geöffnet werden: Spät, aber doch soll es nach Baumärkten und kleineren Geschäften Mitte Mai bei den Schulen losgehen und dann irgendwann einmal bei den erwähnten Einrichtungen für die Kleinsten.
Dafür kann es medizinische Gründe geben. Genaueres weiß man aufgrund fehlender Transparenz jedoch nicht. Wie auch immer: Das Problem bleibt vor allem an den Frauen hängen, sie werden im ohnehin schon schleppenden Gleichstellungsprozess zurückgeworfen.
Diese Aussage lässt sich untermauern: In Familien ohne Kinder sind Männer und Frauen über alle Altersgruppen hinweg ähnlich stark erwerbstätig. Die Quote beträgt zumindest bis zum Alter von 49 Jahren jeweils über 80 Prozent. Bei Familien mit Kindern unter 15 ist jedoch alles ganz anders. Hier arbeiten vor allem die Männer. Die Erwerbstätigenquote beträgt in ihrem Fall bis zum Alter von 49 Jahren durchwegs über 90 Prozent. Besonders jüngere Frauen mit Kindern sind dagegen nicht erwerbstätig. Bei 25- bis 29-Jährigen beträgt die Quote gerade einmal 39,8 Prozent und bei 30- bis 34-Jährigen auch nur 58,6 Prozent.
Die Frauen mit Kindern unter 15, die arbeiten gehen, können dies im Übrigen eher nicht Vollzeit tun. Die Teilzeitquote beträgt bei ihnen über alle Altersgruppen hinweg 73,6 Prozent. Bei Männern handelte es sich um 5,6 Prozent. Sprich: Geld verdienen in solchen Familien ohnehin schon eher Männer. Und sofern sie ihren Job behalten, wird sich das nun in der Krise kaum ändern; im Gegenteil, wenn, dann wird wohl auf das niedrigere Einkommen verzichtet, das eine Frau aus einer Teilzeitbeschäftigung hat.
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