Einsamkeit wohnt eher nicht im Heim

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BERICHT. Zum geplanten Pakt gegen Alterseinsamkeit: Mehr als 500.000 ab 65-Jährige leben in einem Haushalt ohne Angehörige oder Freunde. 

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat in seiner Rede zu Lage und Entwicklung der Pandemie einen „Pakt gegen die Alterseinsamkeit“ angekündigt. Argument: Ältere und pflegebedürftige Menschen in Spitälern und Heimen würden besonders leiden unter „Social Distancing“. Das ist mit Sicherheit korrekt. Andererseits: Viel mehr Frauen und Männer sind wohl außerhalb dieser Einrichtungen betroffen.

Natürlich: Nicht jeder, der allein lebt, ist einsam. Einsam fühlt sich jedoch eher, wer allein lebt. Laut Statistik Austria waren 2017 insgesamt 66.830 ab 65-jährige Personen, die in der Pandemie ja der Risikogruppe zugerechnet werden, in einem sogenannten „Anstaltshaushalt“ untergebracht; dazu werden etwa Pflegeheime gezählt. Das sind überraschend wenige.

Insgesamt gibt es außerhalb diverser Anstalten knapp vier Millionen Haushalte (Stand: 2019). Das ist ebenfalls einer Statistik Austria-Auswertung zu entnehmen. Gut ein Drittel dieser „Singlehaushalte“ wird von Menschen ab 65 gebildet; 524.400, um genauer zu sein.

Wie viele in einem Haus mit Angehörigen leben, bleibt unbekannt. Ebenso, wie viele ganz auf sich allein gestellt sind. Es dürften aber deutlich mehr sein als Bewohner von Pflegeheimen, die zumindest von Betreuerinnen und Betreuern umgeben sind. Sprich: Die Herausforderung, einen wirkungsvollen „Pakt gegen Alterseinsamkeit“ zu erstellen, ist riesig, sie anzugehen aber jedenfalls vernünftig.

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