ZAHLEN ZUM TAG. Nicht einmal mehr die steuerliche Begünstigung hält die Österreicher davon ab, auf Benzin umzusteigen.
Der Dieselskandal und die Debatte über ein Fahrverbot in Städten hat wohl entscheidend dazu beigetragen: Diesel ist out. Jahrelang haben die Österreicher viel eher Fahrzeuge mit Diesel- als mit Benzinmotoren gekauft. Mittlerweile haben sich die Verhältnisse jedoch gedreht: In den ersten zehn Monaten dieses Jahres erfolgten 54,1 Prozent der Neuzulassen auf Benzin- und nur noch 41,2 Prozent auf Dieselfahrzeuge. Der verhältnismäßig noch immer kleine Rest von knapp fünf Prozent entfiel auf Alternativen, wie Hybrid oder Elektro.
Die Zahlen zeigen, dass nicht einmal mehr die steuerliche Begünstigung in Form des Dieselprivilegs die Österreicher dazu motiviert, beim Diesel zu bleiben. Noch 2016 erfolgten von Jänner bis Oktober 159.032 Neuzulassungen auf Diesel und nur 111.968 auf Benzin. Heuer waren es 161.421 auf Benzin und nur 122.760 auf Diesel, so die Datenbank, die die Statistik Austria dazu führt.
Das Dieselprivileg soll dennoch blieben, wie Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) immer wieder betonen. Gegenüber dem Nachrichtenmagazin „profil“ argumentierte Löger im Sommer, man wolle die gesamte Steuer- und Abgabenquote in Richtung 40 Prozent senken, und nicht neue Steuern schaffen: „Würden wir als isolierte Maßnahme das Dieselprivileg abschaffen und damit die Steuern auf Diesel erhöhen, dann würden wir dieses Prinzip verletzen.“
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