Die Arbeitslosen von Ischgl

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ZAHLEN ZUM TAG. In der Tourismushochburg zeigt sich, was mit der Wintersaison auf dem Spiel steht.

Tirol lebt vom Tourismus. Laut einer Studie kommt fast ein Fünftel der Wertschöpfung des Landes aus diesem Sektor. Damit steht extrem viel auf dem Spiel: Wenn Gäste ausbleiben, verliert nicht nur der unter Umständen superreiche Hotelier. Sondern auch seine Mitarbeiter, die eher weniger betucht sind, Zulieferer und viele andere mehr, die auch wieder Beschäftigte haben.

Das Arbeitsmarktservice führt öffentlich zugängliche Daten zur Zahl der Arbeitslosen nach Gemeinden. Ein Blick auf Ischgl zeigt Erhellendes; oder Ernüchterndes – wie man’s nimmt: In einer der ganz großen Tourismushochburgen Tirols ist ein erheblicher Teil der Bevölkerung direkt abhängig vom saisonalen Geschäft.

Die Gemeinde zählte zu Jahresbeginn laut Statistik Austria 1604 Einwohner, davon waren 1242 im erwerbsfähigen Alter von 15 bis 64. Viele davon, darunter etwa Schüler und Studenten, standen naturgemäß nicht dem Arbeitsmarkt zur Verfügung; Genaueres dazu lässt sich aber nicht sagen. Es geht hier nur darum, eine Relation für nachfolgende Daten zu erstellen.

Im Februar waren in Ischgl vier Personen arbeitslos gemeldet. Im März, mit dem Lockdown, explodierte die Zahl auf 255 und war damit um 249 höher als im Vorjahr. Im April stieg die Zahl auf 361 und ging dann nicht nur zurück; sie war dann auch nicht mehr um so viel höher als 2019. Schlichte Erklärung: Zwischen den Saisonen gehen hier immer sehr viele Menschen „stempeln“, wie man so sagt. Bemerkenswert: Zwei Drittel dieser Arbeitslosen von Ischgl sind Frauen.

Der Punkt ist: Wenn die Wintersaison mehr oder weniger ausfällt, droht an ihre Stelle eine Art verlängerte Zwischensaison zu treten – inklusive extrem hoher Arbeitslosigkeit.

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