ANALYSE. Gemessen an der Zahl der bestätigten Neuinfektionen ist die der Todesfälle sehr, sehr klein geworden.
Bis Ende August hat Österreich laut Website des Gesundheitsministeriums 27.413 bestätigte COVID-19-Infektionen und 734 Todesfälle verzeichnet. Das entspricht einer Quote von 2,7 Prozent. Wobei die Unterschiede im zeitlichen Verlauf extrem groß sind: Im Frühjahr befand sie sich eher im mittleren einstelligen Prozentbereich, jetzt bewegt sie sich im niedrigen Zehntelprozentbereich.
Die Entwicklung bringt wohl sehr Vieles zum Ausdruck: Es wird mehr getestet, womit auch mehr Infektionen bestätigt werden. Die Behandlungsmethoden haben sich verbessert, wie Christoph Wenisch, Leiter der Infektionsabteilung der Klinik Favoriten (Wien), in einem ORF-Interview hier berichtet. Außerdem haben sich zuletzt eher Junge angesteckt, denen das Virus zwar auch sehr viel anhaben kann, statistisch gesehen aber eben deutlich weniger als Älteren.
Stellt man die Zahl der Todesfälle und die der bestätigten Neuinfektionen von Monat zu Monat gegenüber, ist die Quote im April mit 8,5 Prozent am höchsten. Im Mai belief sie sich auf 6,6 Prozent und im Juni auf 4,6 Prozent. Im Juli betrug sie 0,4 und im August 0,3 Prozent. Das ist auch insofern bemerkenswert, als es im August (mit 6341) mehr bestätigte Neuinfektionen gab als von Mai bis Juli zusammen. Die Zahl der Todesfälle war im August (mit 16) um drei höher als im Juli (13) und viel niedriger als im Juni (37). Die mit Abstand meisten Opfer wurden (mit 456) im April verzeichnet.
Wobei selbstverständlich der Faktor Zeit zu beachten ist: Bestätigte Infektionen von heute sind potenzielle Todesfälle von morgen. Anders ausgedrückt: Viele Todesfälle vom April werden auf (bestätigte) Infektionen im März zurückgehen; damals gab es mehr als ein Drittel alles bisherigen, positiven Testergebnisse.
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