CoV-Todesfälle: Mehr als in Spanien

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ZAHLEN ZUM TAG. Das Gesundheitsministerium hat für Österreich mehr als 3000 Fälle nachgemeldet. Im internationalen Vergleich ist das Ergebnis übel.

In der Corona-Pandemie ist die Datenqualität gewissermaßen selbstredend: Am Dienstag hat das Gesundheitsministerium 3412 Todesfälle nachgemeldet. Zustande gekommen sei der „scheinbare Anstieg“ der Gesamtzahl um ein Fünftel bzw. auf 19.851 durch einen „Datenabgleich zwischen der Todesursachenstatistik der Statistik Austria und dem Epidemiologischen Meldesystem (EMS)“.

Im internationalen Vergleich ist das Ergebnis übel: Bisher lag die Zahl der Todesfälle pro Million Einwohner in Österreich auf einem ähnlichen Niveau wie in Schweden (1813). Jetzt handelt es sich um 2211. Das sind – laut „Our World in Data“ – mehr als etwa in Frankreich, Portugal und Spanien (bis zu 2206), geschweige denn in der Schweiz (1566) und in Deutschland (1585). Größer ist die Zahl nach wie vor etwa in Großbritannien (2515), Italien (2678) und den USA (2970).

Allerdings verweist die nunmehrige „Korrektur“ auf ein grundsätzliches Problem: Wann werden Todesfälle auf Corona zurückgeführt? Die Antwort ist gar nicht so einfach. dieSubstanz.at hat dies hier einmal für eine andere Todesursache ausgeführt: Demenz. Bis in die 2000er Jahre verzeichnete Statistik Austria kaum Fälle, bis Ende der 2010 Jahre kam es jedoch zu einer Verhundertfachung (!) auf mehr als 2000. Das entspricht unmöglich den tatsächlichen Entwicklungen. Vereinfacht ausgedrückt ist es eher so, dass Demenz erst zu einer anerkennten Todesursache werden musste, die auch als solche angegeben wird.

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