BERICHT. Alles in allem entspannt sich das Infektionsgeschehen in Österreich und Umgebung kaum noch.
Gemäß COVID-19-Maßnahmengesetz kommt dem Infektionsgeschehen und der Auslastung der Spitalskapazitäten eine zentrale Rolle zu. Beides ist durchwachsen: Zwar hat sich die Lage gegenüber November extrem stark entspannt, besonders bei den Infektionen scheint jedoch das Risiko zu bestehen, dass leiglich ein Wellental auf sehr hohem Niveau erreicht ist. Und zwar nicht nur in Österreich, sondern auch in den Nachbarländern.
In der zweiten Infektionswelle ist die Zahl der Intensivpatienten vom Boden- bis zum Neusiedlersee auf bis zu 709 geklettert. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) bezeichnete zuvor einmal 850 als extrem kritische Marke. Seither ist der Wert relativ langsam gesunken. Am 31. Jänner belief er sich auf 299. Damit war er noch immer höher als am Höhepunkt der erste Welle im April (267).
Die Auslastung der Kapazitäten ist schwer nachvollziehbar. Insgesamt gab es 2019 laut Gesundheitsministerium 2567 Intensivbetten in Österreich. Aktuelle Daten zur Belegung sowie zu allfälligen Reserven liegen nicht vor.
Das Infektionsgeschehen lässt nur sehr schleppend nach – bemerkenswerter Weise ist das ziemlich genau seit der „Lockdown-Pause“ Mitte Dezember so. Am 31. Jänner lag die Inzidenz bestätigter Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 105. Wobei die Unterschiede nach Bundesländern groß sind: Im Burgenland handelte es sich um 80, in Salzburg um 175.
Interessant ist, dass es auch in der Umgebung von Österreich keine nennenswerten Rückgänge mehr gibt. So hat sich die Inzidenz in Tschechien und Slowenien gegenüber Anfang Jänner zwar halbiert, seit ein, zwei Wochen aber auf mehr als 400 stabilisiert. In der Slowakei ist Ähnliches auf niedrigerem Niveau (derzeit über 200) passiert. Deutschland entwickelt sich etwas besser als Österreich und liegt bei 90.
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