Auch in den Bergen wird’s wärmer

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ZAHLEN ZUM TAG. Das Glück der Seilbahnwirtschaft ist eher nur, dass die Temperaturen noch unter dem Gefrierpunkt liegen und Niederschlagsmengen unverändert geblieben sind.

„Gletschergipfel soll für Skigebiet gesprengt werden“, titelt die Tageszeitung „Die Presse“ zum jüngsten Projekt der Tiroler Tourismuswirtschaft: Die Skigebiete Pitztal und Ötztal sollen demnach zusammengeschlossen werden. Vorgesehen ist dabei unter anderem, Gletschereis abzutragen. Als würde das aufgrund der Erderwärmung nicht schnell genug gehen.

Wobei: Die Seilbahnlobby, angeführt vom ÖVP-Nationalratsabgeordneten Franz Hörl, sieht das anders. Winter sind Winter geblieben, behauptet sie und hat auch eine Studie verbreitet, die belege soll, dass sich die jährlich größten Schneemengen in den Alpen nicht verändert hätten. Das mag sein, ist jedoch kein Widerspruch.

Das Problem ist ein ganz anderes: Überall wird es wärmer. Siehe eine ZAMG-Auswertung der durchschnittlichen Wintertemperaturen im Hochgebirge. Auch sie steigen. In Obergurgel betrug der Mittelwert in der Periode 1927-1957 minus 6,5 Grad. Von 1987 bis 2017 handelte es sich nur noch um minus 4,7 Grad. Auf der Zugspitze sind sie von minus 11,8 auf minus 9,9 gestiegen und auf dem Sonnblick von minus 12,6 auf minus 11,1 Grad.

Das Glück von Hörl und allen Wintersportfreunden ist nur, dass sie in höheren Lagen noch immer unter den Gefrierpunkt geblieben sind – und sich die Niederschlagsmengen alles in allem nicht verändert haben.

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