Viel Beiträge, wenig Steuer

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BERICHT. Regierung will kleine Einkommen steuerlich entlasten. Gerade in Folge der Krise werden dabei jedoch sehr viele leer ausgehen.

Bemerkenswert früh haben sich Regierungsvertreter wie Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) darauf festgelegt, trotz Coronakrise am Plan festzuhalten, Bezieher kleiner Einkommen 2021 steuerlich zu entlasten. Das ist insofern bemerkenswert, als diese Leute viel stärker von Sozialversicherungsbeiträgen betroffen sind; und als die Zahl dieser Frauen und Männer nun extrem stark steigen könnte. Sprich: Sehr viele werden leer ausgehen.

Selbstständigen ist das Phänomen möglicherweise eher bekannt als Arbeitern und Angestellten: Zuerst kommen die Sozialversicherungsbeiträge und erst dann, beim Rest sozusagen, folgt die Lohnsteuer. Bei der Masse fällt sie daher weniger ins Gewicht.

Das ist auch Rechenbeispielen zu entnehmen, die beim „Brutto-Netto-Rechner“ des Finanzministeriums möglich sind: Wer als Angestellter 1000 Euro brutto im Monat verdient, zahlt null Lohnsteuer, aber ganze 2100 Sozialversicherungsbeiträge im Jahr. Bei 1500 Euro brutto macht die Lohnsteuer 740 Euro aus, bei den Beiträgen kommen aber 3150 Euro zusammen. Bei 2000 Euro brutto sind die Sozialversicherungsbeiträge mit 4750 Euro noch immer zwei Mal höher als die Lohnsteuer. Sprich: Wer „Kleine“ entlasten will, muss eher die Beiträge senken; oder mit einer Negativsteuer arbeiten.

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