ZAHLEN ZUM TAG. Einnahmenseitig macht sich die Inflation im Budget zunehmend bemerkbar. Längerfristig hat der Finanzminister jedoch nichts davon.
Auf 67,4 Milliarden Euro belief sich das gesamte Steueraufkommen in den ersten acht Monaten dieses Jahres. Das ist den Angaben zum Budgetvollzug zu entnehmen, die das Finanzministerium macht. Bemerkenswert: Das Aufkommen ist damit nicht nur deutlich größer als im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahrs (um knapp sieben Milliarden Euro), geschweige denn 2020 (um rund 16 Milliarden), sondern auch 2019, also vor der Coronakrise; und zwar um immerhin achteinhalb Milliarden Euro als damals von Jänner bis August.
Massiv ist der Zuwachs bei der Körperschafts- und der Umsatzsteuer. Bei der Körperschaftsteuer, also der Gewinnsteuer für Unternehmen, hat das Aufkommen gegenüber dem Vorjahr, aber auch gegenüber 2019, um zwei auf 7,6 Milliarden Euro zugenommen. Die Entwicklung steht im Zeichen der wirtschaftlichen Erholung. Das ist grundsätzlich auch bei der Lohnsteuer der Fall, die mit 23,2 Milliarden Euro heuer um fast dreieinhalb Milliarden Euro über dem Niveau von 2021 und 2019 liegt. Bei ihr fällt zunehmend aber auch die Inflation ins Gewicht: Steigende Preise bedeuten, dass auch mehr Umsatzsteuer zusammenkommt.
Längerfristig hat der Finanzminister jedoch nichts davon bzw. wird er das Geld brauchen: Nicht nur, dass er sich (mitsamt der gesamten Regierung) gezwungen sieht Ausgleichspakete zu schnüren. Der Fiskalrat hat schon vor dem Sommer darauf hingewiesen, dass die Teuerung wohl auch zu entsprechenden Pensionsanpassungen führen wird; schon von daher wird kaum etwas übrig bleiben.