Steuerentlastung ist männlich

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BERICHT. Mehr als die Hälfte der Frauen verdient so wenig, dass sie nicht mehr entlastet werden können.

Der dieSubstanz.at-Bericht zum Phänomen, dass rund 45 Prozent der Personen, die in der Integrierten Lohn- und Einkommensteuerstatistik erfasst sind, so wenig verdienen, dass in ihrem Fall so gut wie keine Steuer anfällt und sie aus diesem Grund auch nicht mehr entlastet werden können, muss präzisiert werden. Zu groß ist der Unterschied nach Geschlecht.

Die Integrierte Lohn- und Einkommensteuerstatistik 2017, die die Statistik Austria gerade veröffentlicht hat, bezieht sich auf die Daten von 7,272 Millionen Erwerbstätigen und Pensionisten. Wobei wirklich alle berücksichtigt sind, also etwa auch Ferialpraktikanten. Von den 7,272 Millionen sind 51 Prozent Männer und 49 Prozent Frauen. Gut Fifty-Fifty also.

Männer verdienen aber nicht nur im Durchschnitt, sondern auch in Summe mehr als Frauen. Konkret: Von den 198,2 Milliarden Euro Gesamteinkommen entfallen 61 Prozent auf Männer und 39 Prozent auf Frauen. Dieser Unterschied ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Frauen aufgrund familiärer Betreuungsaufgaben eher nur Teilzeit arbeiten können. Damit verdienen sie weniger – und zwar bis in die Pension hinein.

Umgekehrt kommen vom gesamten Lohn- und Einkommensteuer-Aufkommen von 30,4 Milliarden Euro 72 Prozent von Männern und 28 Prozent von Frauen. Im Sinne des progressiven Steuersystems werden die besser verdienenden Männer also wesentlich stärker zur Kasse gebeten. Das ist die eine Seite. Die andere: Eine Steuerentlastung ist vor diesem Hintergrund eher männlich.

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