Schwerste Wirtschaftskrise: Schnell passiert

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ZAHLEN ZUM TAG. Österreich hat 75 Jahre mehr oder weniger durchgehend starkes Wachstum hinter sich.

Machen wir uns nichts vor: Wir sind verwöhnt. Wie viele andere Industrieländer hat Österreich eine einzigartige Wachstumsperiode hinter sich. Sie dauerte 75 Jahre. Rezessionen gab es kaum, die schwerste liegt erst elf Jahre zurück. Sprich: Schlimmer, wie nun möglicherweise in Folge der Coronakrise, ist schnell passiert.

Zum 100-jährigen Bestehen der Republik Österreich hat das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO 2018 die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts nachgezeichnet. Der Verlauf der Kurve ist beeindruckend: Mit dem Ersten Weltkrieg setzte eine Abwärtsentwicklung ein, danach gab es kaum eine Erholung, in den 30ern wieder eines Rezession und im Zuge des Zweiten Weltkriegs einen Totalabsturz. Soweit dies aus der Grafik ablesbar ist, brach das reale BIP auf gut die Hälfte des Ausgangswertes von 1915 ein.

Seit 1945 geht es jedoch mehr oder weniger kontinuierlich steil nach oben. Die Ölkrisen der 1970er Jahre führten nur zu minimalen Verlusten; sie bewegten sich im Zehntelprozentbereich.

So gesehen gab es in all den Jahren seit dem Zweiten Weltkrieg eigentlich nur eine große Krise bisher: Die Wirtschafts- und Finanzkrise Ende der 2000er Jahre. Sie führte auch in Österreich zu einem Einbruch der Wirtschaftsleistung. 2009 ging sie um 3,6 Prozent zurück. Schon im Jahr darauf gab es aber wieder ein Plus, wie auch eine Darstellung der Wirtschaftskammer zeigt (siehe Screenshot).

Wie sich die Coronakrise auswirken wird, lässt sich heute noch nicht sagen. Weil die Republik auf einen „Notbetrieb“ zurückgefahren worden ist (Zitat Bundeskanzler Sebastian Kurz, ÖVP) und ein Ende davon nicht absehbar ist, ist jedoch Schlimmeres zu befürchten als 2009.

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