Märchen von den „Sparsamen Vier“

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BERICHT. Im EU-Vergleich haben zumindest Österreich, Dänemark und Schweden überdurchschnittliche Staatsausgaben.

Dass das Märchen von den „Sparsamen Vier“ als ernsthafte Erzählung in zahlreichen Medien durchgegangen ist, ist entweder beschämend für diese oder eine Meisterleistung der Spin-Doktoren. Wobei man eben differenzieren muss: Die „Neue Zürcher Zeitung“ schreibt beispielsweise von einer „Mär“: Österreich, Dänemark, Schweden und die Niederlande würden auf eine „solide Haushaltspolitik in Europa“ drängen, dies im eigenen Land jedoch weniger ernst nehmen.

Bei aller Vorsicht, die man im Umgang mit diesen Zahlen und ihrer Interpretation haben muss, wird das bei einem Vergleich der Staatsausgaben sowie den Einnahmen aus Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen gemessen an der Wirtschaftsleistung deutlich. Im Durchschnitt kommen die 27 Mitgliedsländer der EU auf Ausgaben in Höhe von 46,7 Prozent und Einnahmen in Höhe von 41,1 Prozent.

Zum Teil weit darüber liegen … unter anderem Dänemark (49,6/47,2), Schweden (49,3/43,6) und Österreich (48,2/42,9). Lediglich die Niederlande liegen darunter (41,9/39,7). Und die südlichen Länder, die sich laut Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) immer einig sind, wenn es ums Geld geht? Italien rangiert mit 48,7 bzw. 42,6 Prozent zwischen Dänemark, Schweden auf der einen sowie Österreich und den Niederlanden auf der anderen Seite. Griechenland liegt mit 46,3 bzw. 40,4 Prozent hinter Österreich – und Spanien mit 41,9 bzw. 39,7 Prozent sogar hinter den Niederlanden. Sprich: Zumindest diese drei „Südstaaten“ gaben eher weniger Geld aus die „Sparsamen Vier“.

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