Erben schafft Vermögen, nur selten Arbeit

BERICHT. Der Staat macht es den Österreichern sehr schwer, aus eigener Kraft reich zu werden. Sie sind vielmehr auf Glück angewiesen.

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BERICHT. Der Staat macht es den Österreichern sehr schwer, aus eigener Kraft reich zu werden. Sie sind vielmehr auf Glück angewiesen.

Wer vom großen Reichtum träumt, der braucht in Österreich eher Glück: Zumindest ein ordentliches Erbe sollte anfallen. Sonst wird’s eng. Das untermauert auch eine Studie, die von Experten der „Oesterreichischen Nationalbank“ (OeNB) erstellt worden ist.

Die Studie „Private Wealth Across European Countries: The Role of Income, Inheritance and the Welfare State” von Pirmin Fessler und Martin Schürz wurde mit dem “Progressive Economy-Preis des Europäischen Parlaments“ ausgezeichnet. Die zentrale Botschaft lautet, „dass die relative Position der privaten Haushalte in der Vermögensverteilung in allen Ländern des Euroraums besonders durch das Erben bestimmt wird“. Und zwar ganz besonders in Österreich: „Eine Erbschaft in Österreich bedeutet im Durchschnitt hinsichtlich der Position in der Vermögensverteilung dasselbe wie ein Einkommenssprung über mehr als die Hälfte aller Haushalte.“ Das demonstriere „eindrucksvoll das unterschiedliche Potenzial von Sparen und Erben auf die Stellung in der Vermögensverteilung in Österreich“, wie die Nationalbank in einer Zusammenfassung feststellt.

Auch wer extrem viel verdient, hat ein Problem; ein großer Teil des Einkommens fließt an den Staat.

Die Sache ist ja nachvollziehbar: Auch wer extrem viel verdient, hat ein Problem; nicht zuletzt aufgrund des Höchststeuersatzes von 55 Prozent fließt ein großer Teil des Einkommens an der Staat. Unterm Stich bliebt nicht viel übrig. Das ist nicht nur leistungsfeindlich, sondern bestätigt auf der anderen Seite ein Stück weit auch die Volksmeinung: Durch Arbeit kann man demnach nicht reich werden. Sparen ist im Übrigen zwar möglich, wirft aber relativ wenig Ertrag ab – die Zinsen sind zu niedrig.

Anders ist das alles, wenn man erbt. Zumal dieser Vermögenszuwachs, der einem glück- wie erfreulicherweise zufällt, aufgrund zahlreicher Ausnahmebestimmungen schon früher kaum und seit zehn Jahren überhaupt nicht besteuert wird.

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