Von wegen Chancengerechtigkeit

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ZAHLEN ZUM TAG. Anteil der Kinder mit nicht-deutscher Alltagssprache an Mittelschulen fast zwei Mal höher als in der AHS-Unterstufe.

Alles in allem ist es eine riesige Herausforderung, allen Kindern gleiche und möglichst große Chancen zu geben. Vor allem, wenn sie zum Beispiel aus bildungsfernen Häusern kommen und nicht Deutsch sprechen. Letzten Endes handelt es sich jedoch auch um ein gesamtgesellschaftliches Interesse.

Es gelingt jedoch nicht. Einen Hinweis darauf liefert die Bildungsstatistik 2022/23, die von der Statistik Austria soeben veröffentlicht worden ist. Am deutlichsten zeigt sich das nach der Volksschule, wenn selektiert wird: An der AHS-Unterstufe beträgt der Anteil der Kinder mit (erstgenannter) nicht-deutscher Alltagssprache 21 Prozent, an Mittelschulen 35 Prozent.

Am höchsten ist der Anteil an Wiener Mittelschulen mit 76 Prozent (drei Viertel). Dort ist er genau doppelt so hoch wie an Gymnasien (38 Prozent). Doppelt so hoch ist er mit 28 Prozent auch in Salzburg, mehr als doppelt so hoch mit 23 Prozent in Tirol, 25 Prozent in Niederösterreich, 31 Prozent in Oberösterreich und 36 Prozent in Vorarlberg.

Schon klar: Wenn ein Kind nicht Deutsch als erstgenannte Alltagssprache hat, sagt das nichts darüber aus, wie gut es Deutsch spricht. Das „verschweigt“ die Statistik. Andererseits: Die Alltagssprache ist ein (!) Faktor, der Einfluss darauf hat, welche Schule ein Kind besucht – und die erwähnten Anteile lassen den Schluss zu, dass es ein wesentlicher ist.

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