Absetzbewegung von Europa

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ZAHLEN ZUM TAG. In mehreren Bundesländern wünscht sich eine relative Mehrheit der Bevölkerung wieder mehr Entscheidungen auf nationaler Ebene.

Braucht es verstärkt gemeinsames Handeln auf europäischer Ebene oder sollten die Mitgliedstaaten der EU öfter für sich selbst entscheiden? Also mehr Europa oder mehr Nationalstaat? Das war eine Fragestellung, mit der das Meinungsforschungsinstitut „Market“ in den vergangenen Wochen im Auftrag der „Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik“ (ÖGfE) jeweils 600 ab 16-jähirge Männer und Frauen pro Bundesland konfrontiert hat. Alles in allem halten sich die Antworten die Waage. Das ist neu. Bei einer Erhebung vor drei Jahren hatte es noch eine klare Mehrheit für mehr Europa gegeben.

Am ehesten für eine Verstärkung der europäischen Integration sind Vorarlberger (51 Prozent) und Wiener (49 Prozent). Am wenigsten sind es Burgenländer (37 Prozent) und Niederösterreicher (36 Prozent). In Niederösterreich, dem ÖVP-Kernland, sind umgekehrt 48 Prozent für mehr Entscheidungen auf nationaler Ebene. Im Burgenland handelt es sich gar um 50 Prozent. In Wien sind es 41 und in Vorarlberg 38 Prozent.

Die größte Veränderung gibt es in Wien: Hier waren vor drei Jahren noch 69 Prozent der Befragten der Meinung, dass es mehr gemeinsames Handeln auf europäischer Ebene geben sollte und nur 32 Prozent, dass Mitgliedstaaten wieder mehr für sich selbst entscheiden sollten. Die Differenz belief sich damit auf 37 Prozentpunkte. Heute beträgt sie nur noch acht Prozentpunkte.

Die Ergebnisse decken sich alles in allem auch mit der Wahrnehmung der EU: In Vorarlberg wird sie am ehesten positiv, in Niederösterreich am ehesten negativ gesehen, wie den Umfrageberichten ebenfalls zu entnehmen ist.

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