ZAHLEN ZUM TAG. Es gibt zumindest einen guten Grund dafür, Fremde weniger lang auf die österreichische Staatsbürgerschaft warten zu lassen.
Wenig überraschend fielen die Reaktionen auf die SPÖ-Forderung aus, die Wartezeit auf einen Rechtsanspruch auf die österreichische Staatsbürgerschaft von zehn auf sechs Jahre zu verkürzen: ÖVP und FPÖ sprachen sich dagegen aus, die „Presse“ warnte, damit werde ein „Pull-Faktor“ geschaffen.
Dabei wären sechs Jahre eine durchaus gewöhnliche Frist im europäischen Vergleich: In vielen Staaten, von Finnland über Belgien bis Zypern, beträgt sie fünf Jahre. Österreich liegt mit zehn Jahren im „Spitzenfeld“. In der Schweiz ist man noch zurückhaltender, dort handelt es sich um zwölf Jahre.
Natürlich: Wenn man alles andere ausklammert und bedingungslos wie schnell die Staatsbürgerschaft in einem Land verleiht, das über eine hohe Lebensqualität verfügt, wird das sehr viele Menschen anziehen. In Verbindung mit allgemeinen Einbürgerungsvoraussetzungen könnte eine Verleihung nach weniger als zehn Jahren jedoch auch ein besonderes Motiv sein, sich zu integrieren, also etwa Deutsch zu lernen und vieles andere mehr.
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