ANALYSE. Was der Kanzler nicht geschafft hat, ist durch Corona zustande gekommen: Es kommen so wenige Flüchtlinge nach Europa wie schon lange nicht mehr.
Während die Wiederaufnahme von Grenzkontrollen zur Corona-Abwehr nur schleppend erfolgt, wird die Abwehr von Flüchtlingen umso martialischer inszeniert. Und zwar im Rahmen einer Übung, die Polizei und Bundesheer Anfang Juli in Nickelsdorf absolvierten. Die übrigen Kapazitäten dafür mögen in Zeiten wie diesen überraschen. Einerseits stehen aber Wien-Wahlen vor der Tür und andererseits werden die Fluchtbewegungen wohl eher wieder zunehmen. Zuletzt haben sie einen absoluten Tiefpunkt erreicht.
Das UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR erfasst permanent die Ankunft von Flüchtlingen üben der Mittelmeerraum (See- und Landweg) in Europa. Im Oktober 2015 wurde mit annähernd einer Viertelmillion (222.800) der absolute Spitzenwert der jüngeren Vergangenheit erreicht.
In weiterer Folge gab es Sommer-Winter-Schwankungen, wobei die Werte relativ sind. Im Juli, wenn eher mehr Menschen kommen, handelte es sich 2017 beispielsweise um 28.217, im Jahr darauf um halb so viele, 2019 um 8990 und heuer um 3745. Zwischendurch gab es in der allgemeinen „Lockdown“-Phase diesen erwähnten Tiefpunkt – mit 1315 Ankünften im April.
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