Migration ist zu 80 Prozent europäisch

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BERICHT. Von einem Bevölkerungsaustausch zu reden oder Massenmigration noch immer zu einem Problem zu erklären, ist antieuropäisch.

Europa sollte eigentlich ohne Binnengrenzen sein, sodass sich die Bürger frei bewegen und niederlassen können, wo sie wollen. Migration, ja Massenmigration zwischen den Mitgliedsländern sollte demnach ganz normal sein. Würde man meinen.

In der österreichischen Politik spricht die FPÖ von einem Bevölkerungsaustausch und Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) von Massenmigration aus Afrika, Afghanistan, Syrien und dem Iran. Letztere gibt es nicht mehr, von ersterem ist Österreich so oder so weit entfernt.

Schon 2017, dem letzten Jahr, für das Statistik Austria Zahlen zu den Wanderungsbilanzen nicht-österreichischer Staatsbürger vorliegen hat, war Migration wieder zu 80 Prozent europäisch: Insgesamt wanderten damals um knapp 50.000 ausländische Personen mehr zu als ab. 33.500 gehörten einem anderen EU- oder einem EFTA-Land an, 6500 einem anderen europäischen Land, nicht aber der Türkei. In Summe waren das eben rund 80 Prozent der erwähnten 50.000. Auf Afrika, Syrien, Afghanistan und den Irak entfielen knapp 6200 bzw. zwölf Prozent, auf sonstige Staaten 3600.

Die Verhältnisse entsprachen damit wieder ungefähr jenen des Jahres 2012. Dazwischen stand das Krisenjahr 2015; es war das einzige, in dem mehr Afrikaner, Syrer, Afghanen und Iraker nach Österreich kamen, um zu bleiben, als Bürger europäischer Staaten.

 

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