Wie Falschmeldungen in die Welt kommen

BERICHT. Auch FPÖ-Generalsekretär Vilimsky verbreitete am Wochenende auf Twitter einen Bericht, wonach Clinton-Anhänger einen obdachlosen Veteranen erschlagen hätten. 

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BERICHT. Auch FPÖ-Generalsekretär Vilimsky verbreitete am Wochenende auf Twitter einen Bericht, wonach Clinton-Anhänger einen obdachlosen Veteranen erschlagen hätten.

„Die #Hillary-Anhänger sind echte Herzchen: Beim „friedvollen Protest“ schlugen sie einen obdachlosen Veteranen tot“, schrieb ein Nutzer am Wochenende auf Twitter. Bis Montagmorgen wurde die Meldung 115 Mal geteilt. Unter anderem – kommentarlos – von FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky (siehe Screenshot). Ganz offensichtlich ist der Bericht, auf den darin verwiesen wird, jedoch eineinhalb Jahre alt und hat mit Hillary Clinton noch Donald Trump auch nicht im Entferntesten etwas zu tun.

Der Verweis führt zur Seite „Departed“. Landet man dort, kann man zunächst einmal eingeladen werden, eine Petition zu unterstützen: „Banning Islam form USA“. Nachsatz: Gemeinsam könne man das schaffen. Hat man das entsprechende Fenster weggeklickt, erscheint diese Geschichte: Proteste gegen den gewählten Präsidenten Donald Trump seien Freitagnacht in Philadelphia in Gewalt umgeschlagen: Wie die Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigten, sei der obdachlose Veteran Mark Rolfe (51) bei einer Tankstelle von einer Gruppe Protestierender erschlagen worden.

In den Vereinigten Staaten kursierte diese Meldung ganz offensichtlich ebenfalls. Überprüfungen, etwa auf der Seite „Snopes.com“, konnte sie allerdings nicht standhalten. Was nicht weiter verwundert, ist auf dem Video vom Tathergang doch auch das Datum „04/07/2015“ eingeblendet. Und von diesem Tag berichtete die Zeitung „Philadelphia Inquirer“ unmittelbar darauf, eine Gruppe habe einen Obdachlosen bei einer Tankstelle attackiert. Ein Zehnjähriger habe seiner Mutter erklärt, der Mann habe ihn geschlagen. Bei Untersuchungen habe man zwar keine Anhaltspunkte dafür gefunden, die Mutter sei später aber mit Freunden und Familienangehörigen zur Tankstelle gefahren, um den 51-Jährigen zu erschlagen.

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