ZAHLEN ZUM TAG. Zahl der Leute, die ihren Job verloren haben und so schnell keinen mehr finden, ist extrem stark gestiegen.
Wer noch immer der Meinung ist, Österreich sei gut durch die Krise gekommen, möge einen vertiefenden Blick in die AMS-Statistik werfen. Hier wird ein gewaltiges Langzeitproblem deutlich. Konkret: Die Zahl der Leute, die in der Zeit der Coronakrise ihren Job verloren haben und bis heute keinen gefunden haben, hat sich verdoppelt; bei Jungen ist sie sogar um das Zweieinhalbfache gestiegen.
Als Langzeitarbeitslose gelten gewöhnlich Männer und Frauen, die mehr als ein Jahr ohne Arbeit sind. Die Coronakrise ist jedoch „erst“ ein halbes Jahr alt. Aussagekräftiger für ihre Folgen ist daher die Veränderung bei all jenen, die drei bis sechs Monate arbeitslos sind.
Die AMS-Statistik enthält diese Kategorie. Ergebnis: Insgesamt hat sich diese Gruppe – Stand: August – auf 102.227 im Monatsschnitt verdoppelt gegenüber dem Vorjahr. Es gibt jedoch zwei Altersgruppen, die weit davon abweichen.
Bei 20- bis 24-Jährigen ist die Zahl um das Zweieinhalbfache auf 10.163 gestiegen. Bei Älteren hat sie dagegen eher „nur“ um die Hälfte zugenommen: Bei 55- bis 59-Jährigen um 62 Prozent auf 11.749 und bei ab 60-Jährigen um 56 Prozent auf 3159. Wobei der niedrige Wert bei ihnen wohl auch ein Hinweis darauf ist, dass das Problem in ihrem Fall durch eine Pensionierung entschärft wird.
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