ZAHLEN ZUM TAG. Wohnbaukredite: Nationalbank tritt der Erzählung entgegen, dass vor allem verschärfte Richtlinien zum großen Einbruch geführt hätten.
Die gute Nachricht: Private Haushalte in Österreich nehmen tendenziell wieder mehr Kredite für Wohnbauzwecke auf. Im Dezember des vergangenen Jahres hat das Gesamtvolumen nur noch 679 Millionen Euro ausgemacht. Bis Juli ist es durchgehend gestiegen. Und zwar auf 1,159 Milliarden Euro. Im August war es wieder etwas niedriger, blieb aber über einer Milliarde. Die Nationalbank rechnet alles in allem mit einer weiteren Zunahme.
Das ist zumindest aus diesen Gründen gut: Zum einen geht damit ein Impuls für eine angeschlagene Wirtschaft einher. Zum anderen steht es dafür, dass wieder etwas mehr Menschen langfristige Projekte angehen. Das tut man nicht zuletzt nur, wenn man an die Zukunft glaubt.
Bis zum Jahr 2022 war das Kreditvolumen gestiegen und gestiegen. Bis Ende 2020 belief es sich auf eineinhalb bis zwei Milliarden Euro pro Monat. Im März 2022 machte es dann fast drei Milliarden Euro aus. Im Sommer brach es jedoch ein.
Insbesondere die nö. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) führte dies auf verschärfte Kreditvergaberichtlinien zurück. Diese dürften eine Rolle gespielt haben. Aber nicht die entscheidende. In einer Analyse der Nationalbank heißt es auf Basis einer Bankenbefragung: „Als Hauptgrund für die zwischen Mitte 2022 und Ende 2023 rückläufige Nachfrageentwicklung wurde das allgemeine Zinsniveau genannt.“ Tatsächlich sind die Zinsen in jener Zeit regelrecht explodiert. Jetzt sinken sie wieder. Und das ist laut Nationalbank auch die Erklärung dafür, dass wieder mehr Kredite aufgenommen werden.