Tourismus: Österreichs doppeltes Problem

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ANALYSE. Im EU-Vergleich viele Nächtigungen pro Einwohner sowie hoher Anteil ausländischer Gäste.

Österreich ist eine Tourismus-Größe. Nach Nächtigungen lag es 2018 im Vergleich der mittlerweile 27 Mitgliedsländer der EU auf Patz fünf. Laut einer aktuellen Publikation der Statistik Austria wurden – ohne Privatquartiere – ganze 125 Millionen Nächtigungen gezählt. Mehr waren es in Spanien (467 Millionen), Frankreich (442), Italien (429) und Deutschland (429).

Das ist jedoch relativ. Nimmt man die Liste der Top-10-Länder her und beachtet die Übernachtungen pro Einwohner, dann liegt Österreich mit seinen 14,2 auf Platz zwei. Nur in Kroatien sind es mehr (21,8). In Spanien sind es zehn, in Italien 7,1, in Frankreich 6,6 und in Deutschland 5,1. Mehr als in Österreich sind es ausschließlich in Kroatien mit 21,8.

Das verdeutlicht den unterschiedlichen Stellenwert, den der Tourismus für die Mitgliedsländer der Europäischen Union alles in allem hat – sowie die Probleme und Risiken, die nun mit der Coronakrise einhergehen könnten für diese Branche.

Für Österreich steht besonders viel auf dem Spiel. Und zwar auch in einer anderen Hinsicht: Es ist nicht nur die Zahl der Nächtigungen pro Einwohner sehr hoch, sondern auch der Anteil ausländischer Gäste, denen nun Reisebeschränkungen im Weg stehen könnten.

In Deutschland macht der Anteil gerade einmal 20,7 Prozent aus, in Frankreich 31,8 und in Italien – zugegeben: überraschenderweise – auch nur 50,5 Prozent. In Österreich handelt es sich dagegen um 71,3 Prozent. Fast drei Viertel also.

Unter den Top-10-Ländern nach Nächtigungen ist der Anteil ausländischer Gäste lediglich in Griechenland (83,3 Prozent) und Kroatien (92,8 Prozent) höher. Für Spanien werden 64,5 Prozent ausgewiesen.

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