ZAHLEN ZUM TAG. Im Zeichen des Ukraine-Kriegs blicken die Menschen in Österreich noch viel pessimistischer in die Zukunft als in der Coronakrise.
Wirtschaftliche Entwicklungen haben viel mit Psychologie zu tun, heißt es. Klingt nachvollziehbar: Größere Investitionen tätigt man eher, wenn man das Gefühl hat, dass sie sich längerfristig auszahlen; oder dass das nötige Geld für die Tilgung eines Kredites hereinkommt. Ist das nicht der Fall, lässt man es, sofern man eine Wahlmöglichkeit hat. Tun das viele, verschlechtert sich die Wirtschaftslage.
Insofern sind die Ergebnisse der jüngsten Erhebung, die die Uni Wien im Rahmen des Austrian Corona Panels durchgeführt hat, bemerkenswert. 62 Prozent der 1400 Befragten sind der Meinung, dass die Wirtschaftslage in zwölf Monaten viel oder etwas schlechter sein werde. Nur 14 Prozent glauben, dass sie etwas oder viel besser sein werde. Die Umfrage wurde im März, also nach Beginn des Ukraine-Krieges, durchgeführt.
Das Ergebnis unterscheidet sich massiv von allen Erhebungen, die bisher eher im Zeichen der Coronakrise gestanden waren: Da gingen maximal 45 Prozent von einer Verschlechterung der Wirtschaftslage aus, meinten nie weniger als 31 Prozent, dass sie in einem Jahr besser sein werde. Sprich: In dieser Zeit ist eine Masse durchwegs optimistischer gewesen als heute.
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