Erholung ausgesetzt

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BERICHT. Die wirtschaftliche Lage ist noch lange nicht gut. Zuletzt ist sie sogar konstant schlecht geblieben.

Wir sind nicht gut durch die Krise gekommen; anderslautende Feststellungen sind schon allein deswegen irreführend, weil die Krise noch andauert. Das unterstreicht der wöchentliche BIP-Indikator, den die Nationalbank führt: „Der Aufwärtstrend in den zugrunde liegenden Echtzeitdaten ist in den letzten Wochen zu einem Halt gekommen“, heißt es in einer Zusammenfassung.

In der Woche bis zum 16. August ist die Wirtschaftsleistung um 4,3 Prozent niedriger gewesen als im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres. Das zeigt, dass noch nicht einmal eine Stagnation erreicht ist. Der geringste Rückgang war bisher in der Woche bis zum 9. August verzeichnet worden (minus 3,3 Prozent). Seit Anfang Mai geht die Erholung im Übrigen nur schleppend voran (siehe Grafik).

Die Nationalbank erfasst für ihren Indikator unter anderem Zahlungsverkehrsdaten sowie den Stromverbrauch und die LKW-Fahrleistung. Der Stromverbrauch liegt noch immer um vier Prozent unter dem Vorjahr. Das ist ein aussagekräftiger Hinweis auf eine nach wie vor relativ schwache Industrieproduktion. Ähnlich verhält es sich bei der LKW-Fahrleistung (minus vier Prozent).

Auffallend ist auch, dass die Erholung auf dem Arbeitsmarkt sehr schleppend vorangeht: Am Höhepunkt der Krise Anfang April war das BIP um 26,3 Prozent niedriger als im vergangenen Jahr und die Arbeitslosigkeit um 81,6 Prozent höher. Zuletzt war die Arbeitslosigkeit noch immer um 37,9 Prozent höher und die Wirtschaftsleistung wie erwähnt um 4,3 Prozent niedriger.

Freilich: Damit die Arbeitslosigkeit nicht steigt, muss die Wirtschaftsleistung erfahrungsgemäß um rund zwei Prozent zunehmen. Sprich: Schon eine Stagnation bringt mehr Arbeitslose mit sich, eine Rezession tut dies erst recht.

Das Institut für Höhere Studien (IHS) ist in seiner Sommerprognose davon ausgegangen, dass die Arbeitslosenquote in den kommenden Jahren nur um etwa einen halben Prozentpunkt pro Jahr zurückgehen wird. 2024 dürfte sie demnach rund acht Prozent betragen. Für österreichische Verhältnisse wäre das noch immer ein recht hoher Wert.

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